… und warum du sicher keinen Kurs, aber deinen eigenen Weg, brauchst!
Eine gründliche Orientierung für Selbständige, Coaches, Expert:innen und Unternehmer:innen, die für das Thema ZFU keine Schulbank drücken wollen.
Kapitel 1: Der erste Schockmoment – und was wirklich dahinter steckt
Wenn man sich in diesen Wochen mit anderen Unternehmer:innen, Coaches oder digitalen Bildungsanbietern unterhält, dauert es selten lange, bis dieser Satz fällt:
„Hast du das Urteil gelesen? Jetzt brauchen anscheinend alle eine ZFU-Zulassung!“
Manche posaunen es panisch raus, andere eher trotzig, wieder andere verharmlosend. Doch was fast alle eint, ist ein Gefühl von Unsicherheit. Was darf ich jetzt noch verkaufen? Was muss ich ändern? Und wer bestimmt eigentlich, ob das, was ich tue, überhaupt noch erlaubt ist?
Hintergrund ist ein Urteil des Bundesgerichtshofs vom Juni 2025, das weite Kreise zieht. Viele Angebote, die bislang im Graubereich segelten, sind plötzlich im Scheinwerferlicht. Und mit diesem Licht kommt auch die Hitze: Wer gegen das Fernunterrichtsschutzgesetz verstößt, riskiert Rückzahlungen, Abmahnungen, Vertrauensverlust oder gleich alles auf einmal.
Doch in all dem Trubel geht etwas unter: Das Urteil selbst ist gar kein Angriff auf Coaching, Digitalisierung oder unternehmerische Freiheit. Es ist eine Erinnerung daran, dass es Regeln gibt und dass die Form, nicht nur der Inhalt, über die rechtliche Einordnung eines Angebots entscheidet.
Und genau da beginnt das eigentliche Problem.
Denn viele haben Programme gebaut, die irgendwo zwischen Kurs, Begleitung, Beratung und Online-Produkt stehen, weil die digitale Welt keine sauberen Trennlinien mehr zieht. Und weil es heute meist gar mehr nicht um Wissen und dessen Vermittlung geht, sondern um Entwicklung, Transformation und Wegbegleitung.
Doch das Gesetz unterscheidet (noch) nicht zwischen Begleitung und Belehrung. Und genau da liegt der Haken und auch der Hebel.
Kapitel 2: Was die ZFU ist – und was sie will
Die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) in Deutschland ist kein moderner Innovationsverhinderer, aber sie ist eine Behörde mit einem ganz klaren Auftrag: Verbraucher schützen. Genauer gesagt: Menschen davor schützen, mit Verträgen für Bildungsprodukte über den Tisch gezogen zu werden, ohne zu wissen, worauf sie sich einlassen.
Die ZFU prüft Angebote, die unter das sogenannte Fernunterrichtsschutzgesetz (FernUSG) fallen. Das klingt extrem trocken, ist aber hochrelevant. Denn das Gesetz definiert ziemlich genau, wann ein Angebot als „Fernunterricht“ gilt und somit zulassungspflichtig wird.
Die Kriterien sind im Kern folgende:
- Räumliche Trennung
- Vertragliche Bindung
- Lernerfolgskontrolle
- Didaktischer Aufbau
- Ziel der Vermittlung
Trifft das alles zu und sei es auch nur formal ist das Angebot zulassungspflichtig nach FernUSG. Punkt.
Und genau da beginnen auch gleich die Irrwege.
Kapitel 3: Warum viele Angebote plötzlich im Fokus stehen
In den letzten Jahren haben sich digitale Angebote rasant entwickelt. Aus einem einfachen „Ich zeig dir, wie du XY machst“ wurde schnell ein ganzer Kurs mit Modulen, Worksheets, Videolektionen, Wochenaufgaben, Prüfungsfragen und Community-Zugang. Das klingt überaus hilfreich, es sieht professionell aus und ist oft didaktisch betrachtet ein Selbstläufer in Richtung ZFU-Pflicht.
Was viele Anbieter übersehen: Es ist nicht die inhaltliche Tiefe, die zur Pflicht führt, sondern die formale Struktur.
Typische Fallstricke sind:
- Online-Kurse mit Kapitelstruktur und automatischen Tests
- 6-Wochen-Programme mit fester Aufgabenvergabe
- Videokurse mit Lernerfolgskontrolle am Ende – oder mittendrin
- Inhalte mit schriftlichem Vertrag und festem Lernziel
- Angebote, die auf Abschlusszertifikate hinauslaufen
Und plötzlich stehen selbst Angebote, die niemals „Lehrgang“ heißen wollten, mit einem Bein in der Zulassungspflicht.
Kapitel 4: Die drei (klassischen) Reaktionen – und warum sie meist zu kurz greifen
Wer sich der rechtlichen Realität stellt, hat in der Regel drei Reaktionen parat:
1. „Dann lass ich mein Angebot halt zulassen.“
Klingt vernünftig und ist doch nicht für alle geeignet. Denn die ZFU-Zulassung bedeutet:
- Prüfungsverfahren mit langer Wartezeit
- Pflicht zur Widerrufsmöglichkeit
- Vertragsmuster, die formalen Anforderungen entsprechen müssen
- Langfristige Bindung an eine bestimmte Angebotsstruktur
- Regelmäßige Neuprüfung bei Änderungen
Für Anbieter:innen, die flexibel arbeiten, ist das meist keine Option.
2. „Dann verkaufe ich einfach gar nichts mehr digital.“
Das ist allerdings auch keine Lösung, sondern eine vollständige Kapitulation.
3. „Dann formuliere ich mein Angebot einfach um.“
Der Gedanke ist zwar schon näher dran, aber er ist gleichzeitig überaus gefährlich, wenn er nur kosmetischer Natur wäre. Denn die ZFU prüft, was ein Angebot ist und nicht, wie es heißt.
Was fehlt, ist ein wirklich durchdachter, eigenständiger Weg.
Kapitel 5: Mein anderer Ansatz – Dein eigener Weg
Was, wenn wir aufhören würden, zwischen „ZFU oder nicht“ zu denken?
Was, wenn wir nicht nach juristischen Schlupflöchern suchen, sondern nach einem echten Paradigmenwechsel?
Was, wenn wir aufhören würden, Inhalte zu „vermitteln“ und anfangen, Menschen zu begleiten?
Denn wer Menschen in Echtzeit, im Dialog, in der Tiefe begleitet, der lehrt nicht, der führt.
Und genau hier liegt der Schlüssel.
Denn das Fernunterrichtsgesetz wurde entwickelt, um Inhalte zu regulieren, nicht um echte Begegnung zu unterbinden.
Kapitel 6: Worum es in Wahrheit geht
Wenn du Menschen wirklich weiterbringen willst, brauchst du keine Lehrmodule. Du brauchst auch keine Online-Tests. Und dann brauchst du auch keine Fernunterrichtsstrukturen.
Dann brauchst du Nähe. Haltung. Klarheit.
Und dieser Weg beginnt nicht mit Modul 1, sondern mit einer echten Frage.
Und natürlich bei einem Menschen, der bereit ist, nicht mehr nur zu konsumieren, sondern sich führen zu lassen.
Kapitel 7: Wie ich meine Angebote strukturiere – ohne Zulassung, aber mit Substanz
Ich arbeite heute ausschließlich mit Formaten, die nicht auf Unterricht setzen, sondern auf Strategie und Begleitung:
Klartext – Deine Klärungssession
1:1-Session mit Tiefgang. Keine Module. Keine Prüfung. Sondern Führung durch Klarheit.
Fokuszeit – 90 Minuten für Entscheidungen, die dich weiterbringen
Wir sortieren. Wir priorisieren. Wir entscheiden. Gemeinsam.
Neustart – Deine strategische Umsetzungswoche
Eine Woche. Kein Kurs. Sondern intensiver Dialog. Umsetzung. Tägliche Abstimmung.
Durchbruch – Dein tiefgreifender Business-Wandel
Ab 6 Monate mit echter, individueller, persönlicher Begleitung. Keine Schulung und kein Curriculum, aber Navigation im Kundenuniversum.
Kapitel 8: Was du jetzt prüfen solltest
Stell dir folgende Fragen:
- Ist mein Produkt unterrichtsähnlich strukturiert?
- Nutze ich Prüfungen oder Module?
- Kommuniziere ich ein Lernziel oder ein Handlungsergebnis?
- Gibt es asynchrone Automatisierung oder echten Kontakt?
- Ist mein Angebot Wissensvermittlung oder Wegbegleitung?
Kapitel 9: Und jetzt?
Wenn du willst, dass dein Business nicht auf Sand gebaut ist, dann brauchst du definitiv keine Checkliste, sondern ein Gespräch.
Du brauchst jemanden, der dich durch Fragen führt. Der tiefe Muster erkennt und der dir hilft, aus einem Kurs ein echtes Angebot zu machen.
Genau das ist es, was ich tue. Seit 35 Jahren.
Wenn du magst, schauen wir gemeinsam drauf.
Nicht als Lehrgang. Nicht als Kurs. Stattdessen ganz ohne Floskeln, aber mit Klartext. Alternativ auch als vollständiger Neustart. Oder als neuer Weg, den du endlich nicht mehr allein gehen musst.
Autor: Michael Verlemann
Diplom-Wirtschaftsinformatiker (FH), systemischer Strukturgeber, Begleiter durch alle Business-Phasen und Entwickler tragfähiger Angebote jenseits jeglicher Kurs-Logik und -Logistik.
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