Was sind UTM-Tags – und warum sie dir helfen, den Überblick zu behalten
Viele Selbständige stolpern irgendwann über diesen Begriff: UTM-Tags. Und dann fragen sie sich, ob das wieder so ein kryptisches Tech-Thema ist, das nur für Nerds relevant ist. Ehrlich gesagt: genau so klingt es auf den ersten Blick. Drei Buchstaben, ein Bindestrich, ein Fachwort. Aber dahinter steckt etwas, das für dich im Alltag entscheidend sein kann – nämlich die Fähigkeit zu verstehen, woher deine Kunden wirklich kommen.
Denn eines ist klar: du kannst noch so viele Stunden in Beiträge, Anzeigen oder Newsletter investieren – wenn du nicht weißt, welcher Kanal dir wirklich etwas bringt, dann fährst du im Nebel.
Der Ursprung: Wofür UTM eigentlich steht
UTM heißt ausgeschrieben Urchin Tracking Module. Das klingt nach Dinosaurier, und tatsächlich: die Firma Urchin war einer der Vorläufer von Google Analytics. Übrig geblieben ist das kleine „Tagging-System“, mit dem du jedem Link sozusagen einen Rucksack mitgibst, der wichtige Infos trägt.
In diesem Rucksack können fünf Dinge stecken:
utm_source – die Quelle, also von wo jemand kommt (z. B. facebook, newsletter, linkedin).
utm_medium – das Medium, also die Art des Kanals (z. B. social, email, cpc).
utm_campaign – die Kampagne, unter der du das Ganze einordnest (z. B. sommeraktion, lab_start, klartext).
utm_term – das Suchwort, meist relevant bei Google Ads, aber optional.
utm_content – für Varianten innerhalb derselben Kampagne (z. B. button_oben vs. button_unten).
Du musst nicht alle fünf nutzen. In der Praxis reichen dir meistens die ersten drei.
Ein Beispiel aus meinem Alltag
Stell dir vor, ich habe einen Beitrag auf Facebook, in dem ich mein Angebot „Neustart – Deine strategische Umsetzungswoche“ erwähne. Ich packe den Link zu meiner Landingpage darunter. Gleichzeitig schicke ich einen Newsletter an meine Abonnenten, wo derselbe Link steht.
Ohne UTM-Tags sehe ich in meiner Statistik nur: jemand kam auf meine Seite. Aber ich weiß nicht, ob er über Facebook oder über den Newsletter kam. Mit UTM-Tags kann ich das unterscheiden.
Der Link auf Facebook könnte so aussehen:
michaelverlemann.com/neustart?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_campaign=august
Im Newsletter sieht derselbe Link so aus:
michaelverlemann.com/neustart?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=august
Beide führen zur gleichen Seite. Aber sobald jemand klickt, weiß ich genau, woher er kam.
Warum das für mich entscheidend ist
Wenn ich im Laufe der Wochen sehe, dass fast alle Buchungen für mein Produkt „Neustart“ aus deinem Newsletter stammen, dann weiß ich: meine Energie gehört dorthin. Umgekehrt, wenn die meisten Klicks über Facebook kommen, aber dort keiner bucht, dann weiß ich auch: Reichweite ja, Umsatz nein.
So einfach, so wertvoll.
Die Praxis: Wie du beginnst
Du brauchst dafür keine teuren Tools. Schon mit Independent Analytics (ein WordPress-Plugin, das ich selbst sehr schätze) kannst du die UTM-Infos direkt sehen.
Das Wichtigste ist: Fang klein an.
Wähle eine klare Kampagne, z. B. „neustart_aug25“.
Nutze für die Quellen eindeutige Begriffe wie „facebook“, „newsletter“, „instagram“.
Halte die Schreibweise konsistent (immer klein, keine Umlaute).
Und: übertreib es nicht. UTM-Tags sind keine Wissenschaft. Sie sind ein Werkzeug, um Klarheit zu bekommen.
Mein Fazit
UTM-Tags sind wie kleine Etiketten an deinem Gepäck: sie sagen dir, woher etwas kommt, und helfen dir, im Nachhinein Ordnung ins Chaos zu bringen. Ohne sie bleibt vieles im Dunkeln. Mit ihnen erkennst du Muster, kannst Prioritäten setzen und deine Energie dahin lenken, wo sie am meisten bewirkt.
Wenn du also das nächste Mal einen Link verschickst – überleg kurz, ob du ihm nicht ein kleines Etikett mitgibst. Deine zukünftige Version von dir selbst, die in die Auswertungen schaut, wird dir dankbar sein.
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