Oft wird der Begriff „Domain“ mit einer kompletten Website gleichgesetzt, doch in Wahrheit handelt es sich dabei um zwei grundverschiedene Dinge. Das führt häufig zu Missverständnissen, insbesondere wenn ein Domain-Umzug geplant ist. Viele denken, dass mit der Übertragung einer Domain automatisch auch die dazugehörige Homepage beim neuen Anbieter erscheint – doch das ist nicht der Fall. In diesem Beitrag erkläre ich, warum ein Domain-Umzug nicht mit einem Homepage-Umzug gleichzusetzen ist und was dies für deine E-Mail-Konten bedeutet.
1. Was ist eine Domain und was ist eine Homepage?
- Domain: Eine Domain ist die Webadresse (z. B. www.meine-domain.ch), die Nutzer in den Browser eingeben, um eine Website zu erreichen. Sie dient als Adresse für den Internetauftritt, verweist aber nur auf den Speicherort der eigentlichen Website.
- Homepage: Die Homepage (bzw. Website) besteht aus Dateien, Bildern, Skripten und Datenbanken, die auf einem Webserver gespeichert sind. Diese Inhalte werden von einem Hosting-Anbieter bereitgestellt, sind unabhängig von der Domain und werden nach des Domain-Namens im Browser in Form einer Webseite angezeigt.
2. Was passiert bei einem Domain-Umzug?
Ein Domain-Umzug (Domain-Transfer) bedeutet, dass die Domain von einem Provider zu einem anderen übertragen wird. Der neue Anbieter übernimmt lediglich die Verwaltung der Domain. Die eigentlichen Website-Daten (HTML, CSS, Bilder, Datenbanken etc.) bleiben jedoch auf dem bisherigen Webserver – es sei denn, diese werden manuell umgezogen.
Wichtige Punkte beim Domain-Umzug:
- Die Domain verweist per DNS-Eintrag auf eine bestimmte Server-IP-Adresse.
- Beim Umzug wird nur die Verwaltung der Domain auf einen anderen Provider übertragen.
- Die Webseite bleibt auf dem alten Server bestehen, sofern keine Migration der Daten erfolgt.
3. Kündigungsfristen und Dauer des Umzugs
Ein Domain-Umzug unterliegt bestimmten Kündigungsfristen, die je nach Provider und Domain-Endung (TLD) variieren können.
- Kündigungsfristen: Diese sind vertraglich geregelt und können zwischen einem Monat und einem Jahr liegen. Einige Registrare verlangen eine Kündigung vor Ablauf der Domain-Laufzeit.
- Dauer des Umzugs: Der Transfer einer Domain kann unterschiedlich lange dauern. Während ein .DE-Umzug meist innerhalb weniger Stunden abgeschlossen ist, kann ein Transfer einer .COM- oder .NET-Domain zwischen 5 und 7 Tagen dauern. Dies liegt an den internationalen Regelungen und den Abläufen innerhalb der zuständigen Domain-Registry.
4. Was hat das Ganze mit der Domain-Registry und dem DNS-System zu tun?
Beim Umzug einer Domain sind verschiedene technische Systeme involviert:
- Domain-Registry: Dies ist die zentrale Verwaltungsstelle für eine bestimmte Top-Level-Domain (TLD) wie .COM, .NET oder .ORG. Jede Domain ist dort registriert und wird bei einem Transfer entsprechend umgeschrieben.
- DNS-System: Das Domain Name System (DNS) sorgt dafür, dass eine Domain zu einer bestimmten IP-Adresse aufgelöst wird. Änderungen im DNS benötigen oft einige Stunden bis zu 48 Stunden, um weltweit in allen DNS-Servern aktualisiert zu werden (DNS-Propagation).
- Root-Server: Diese sind die oberste Instanz im DNS-System. Sie verwalten die Verweise auf die jeweiligen TLD-Registries und sorgen dafür, dass die Domain-Umstellung korrekt erfolgt.
5. Was muss für einen vollständigen Homepage-Umzug beachtet werden?
Wenn nicht nur die Domain, sondern auch die gesamte Website zu einem neuen Anbieter wechseln soll, müssen folgende Schritte erfolgen:
- Sicherung der Website-Daten: Alle Dateien, Bilder und Skripte sollten per FTP heruntergeladen werden. Falls eine Datenbank genutzt wird (z. B. MySQL für WordPress), muss diese gesichert und exportiert werden.
- Hochladen auf den neuen Server: Die gesicherten Dateien und Datenbanken müssen auf den neuen Webserver übertragen werden.
- Anpassen der Konfigurationen: Falls die Domain bereits umgezogen ist, müssen die neuen DNS-Einstellungen korrekt gesetzt werden, damit die Website über die neue Hosting-Umgebung aufrufbar ist.
- Test der Website: Nach der Migration sollte überprüft werden, ob alle Funktionen (z. B. Kontaktformulare, Datenbankverbindungen) korrekt arbeiten.
6. Auswirkungen auf E-Mail-Konten
Ein oft übersehener Punkt beim Domain-Umzug betrifft die E-Mail-Adressen. Wenn eine Domain umzieht, bedeutet dies nicht automatisch, dass bestehende E-Mail-Konten und gespeicherte E-Mails mit umziehen. Folgende Aspekte sind zu beachten:
- E-Mail-Konten müssen neu eingerichtet werden: Falls der bisherige Provider E-Mail-Dienste angeboten hat, müssen beim neuen Provider neue E-Mail-Konten mit derselben Adresse eingerichtet werden.
- E-Mails sichern: Bestehende E-Mails sollten vor dem Wechsel gesichert werden, z. B. durch ein Backup oder den Export in ein E-Mail-Programm.
- Neue Mailserver-Daten einrichten: Die Zugangsdaten für den E-Mail-Verkehr (POP3, IMAP, SMTP) ändern sich und müssen entsprechend in Mail-Clients angepasst werden.
7. Fazit
Ein Domain-Umzug bedeutet lediglich, dass die Verwaltung der Domain zu einem anderen Anbieter wechselt. Die Homepage bleibt auf dem bisherigen Server, es sei denn, sie wird manuell migriert. Wer nicht nur die Domain, sondern auch die Website und E-Mail-Konten zu einem neuen Provider umziehen möchte, muss sich um die Sicherung und den Transfer dieser Daten kümmern. Eine gründliche Planung ist entscheidend, um Unterbrechungen oder Datenverluste zu vermeiden. Zudem sollten Kündigungsfristen und die Dauer des Umzugs für verschiedene TLDs beachtet werden, da die Umstellung je nach Domain-Endung variieren kann.
Die Beteiligten im DNS-System
Der Registrant
Der Registrant ist eine Person oder Organisation, die als Endkunde einen Domainnamen registrieren lässt. Der Registrant ist somit der Inhaber des Domainnamens.
Wenn Sie bei Hostpoint einen Domainnamen registrieren lassen, dann sind Sie der Registrant.
Der Registrar
Der Registrar ist ein Unternehmen, das im Auftrag des Registranten die Registrierung des Domainnamens bei der zuständigen Registry durchführt und die Kosten dafür dem Registrant (Endkunden) verrechnet. Der Registrar stellt sicher, dass der Domainname den Vorgaben der jeweiligen Registry entspricht.
Die Registry
Die Registry ist eine zentrale Registrierungsstelle, die eine oder mehrere Top-Level-Domains verwaltet. Für die Top-Level-Domain «.ch» beispielsweise verwaltet die Switch im Auftrag des Schweizerischen Bundes alle Domainnamen.
ICANN
Die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) ist eine globale Non-Profit-Organisation und das weltweit oberste Gremium für die Vergabe und Regulierung von Domains. Die ICANN stellt sicher, dass jede Domain nur einmal existiert, eindeutig und erreichbar ist, und regelt die Verwaltung und Koordination des Domain-Namen-Systems (DNS).
Darüber hinaus ist die ICANN für die Akkreditierung von Registraren zuständig, die Domainnamen mit generischen Top-Level-Domains registrieren möchten. Um von der ICANN akkreditiert zu werden, muss ein Registrar einen Prozess durchlaufen und gewisse Anforderungen bezüglich Sicherheit und Stabilität erfüllen.
Hostpoint erfüllt seit jeher diese Anforderungen und war 2013 sogar der erste Domainregistrar in der Schweiz, der eine ICANN-Akkreditierung erhielt.
Welchen Vorteil hat die Akkreditierung für mich?
Die ICANN-Akkreditierung bedeutet für Dich, dass der Registrar ein hohes Mass an Sicherheit und Zuverlässigkeit bei der Verwaltung von Domainnamen erfüllt.
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